Digitale Pressekonferenz zum Internationalen Hebammentag “Brennpunkt Kreißsaal: Umfrage unter Hebammen zeigt überraschendes Ergebnis”
05.05.2022 | 10:00–11:00 Uhr
Jährlich kommen in Deutschland rund 780.000 Kinder zur Welt. Rund 98 Prozent im Kreißsaal einer Klinik. Dass Hebammen hier deshalb eine zentrale Rolle zukommt, liegt auf der Hand. Sie übernehmen den wichtigsten Part, wenn es darum geht, die bedarfs- und leitliniengerechte Versorgung vor, während und nach der Geburt sicherzustellen. Das hat auch die Regierung erkannt und dafür entscheidende Grundlagen im Koalitionsvertrag festgelegt. Diese reichen von der Einführung eines Personalschlüssels für eine verlässliche 1:1-Betreuung durch Hebammen bis zum Ausbau hebammengeleiteter Kreißsäle. „Fortschritt wagen“ so die Devise der Koalition. Für das Hebammenwesen kann das nur bedeuten, die Arbeitsbedingungen zu schaffen, die Fortschritt auch möglich machen.
Die Realität sieht bislang anders aus: Zeitmangel, personeller Notstand und immer mehr fachfremde Tätigkeiten bestimmen zunehmend den Alltag der Hebammen in der klinischen Geburtshilfe. Für viele Hebammen eine große Belastungsprobe. Die Folge: 70 Prozent von ihnen arbeiten nur noch in Teilzeit, haben dem Kreißsaal den Rücken zugekehrt oder ihren Beruf ganz aufgegeben.
Wie groß der Frust tatsächlich ist und wie viele Hebammen den Kreißsaal als begehrten Arbeitsplatz dennoch auf Nummer 1 setzen würden, das hat eine aktuelle DHV-Umfrage unter den Mitgliedern jetzt ans Licht gebracht – mit erstaunlichem Ergebnis.
Über die Umfrageergebnisse und die Forderungen des DHV für eine bessere, fortschrittliche klinische Geburtshilfe diskutieren im Rahmen der digitalen Pressekonferenz:
- Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin | DHV
- Andrea Ramsell, Präsidiumsmitglied und Beirätin für den Angestelltenbereich | DHV
- Claudia Rheinbay, Leitende Hebamme | Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, Berlin
- Vertreterin der Jungen Werdenden Hebammen (JuWeHen)
Moderation: Karola Schulte | Gesundheitsjournalistin