Deutscher Hebammenverband fordert Zustimmung des Bundesrates

Am kommenden Freitag entscheidet der Bundesrat über die Reform der Hebammenausbildung. Deutschland setzt damit als letzter Mitgliedstaat eine EU-Richtlinie um. In allen anderen Ländern der Europäischen Union werden Hebammen bereits an Hochschulen ausgebildet. In Deutschland betrifft diese Reform jährlich rund 1.000 Hebammen.

„Das akademische Studium in der Hebammenausbildung ist notwendig, um auch in der Zukunft junge Menschen in Deutschland für den Hebammenberuf zu begeistern“, sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. „Für die junge Hebammengeneration verlangen wir dasselbe hohe Ausbildungsniveau und dieselben Karrieremöglichkeiten, wie es heute bereits in allen anderen Ländern der EU Standard ist.“

Kontrovers diskutiert wird die Höhe der Kosten für die Hebammenausbildung. Laut Bundesgesundheitsministerium werden die Kosten zur unmittelbaren Umsetzung des Gesetzes geschätzt einen zweistelligen Millionenbetrag nicht überschreiten. Die Mehrkosten ab dem ersten vollständig akademisierten Jahr für den Bund und die Private Krankenversicherung liegen unter einem einstelligen Millionenbetrag, für die gesetzlichen Krankenkassen wird mit einem unter zweistelligem Millionenbetrag gerechnet.

DHV-Präsidiumsmitglied Yvonne Bovermann stellt die Bedeutung der Reform für die Hebammenversorgung in Deutschland heraus: „Der Gesetzentwurf ist in einem langen und intensivem Dialogprozess mit der Bundesregierung, den Ländern und dem Bundestag zustande gekommen. Wir sollten eine moderne Ausbildung unserer Hebammen nun schnellstmöglich auf den Weg bringen.“

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Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 20.000 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.