Die Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe (QUAG e.V.) hat ihren Qualitätsbericht für 2024 vorgestellt. Dazu sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV):
„Knapp zwei Prozent aller Geburten finden außerhalb von Kliniken statt, Tendenz steigend. Die außerklinische Geburtshilfe unterliegt in Deutschland hohen Qualitätsstandards – und sie ist sehr sicher. Das zeigt der aktuelle QUAG-Qualitätsbericht einmal mehr. Er attestiert Hausgeburten und Geburten in von Hebammen geleiteten Einrichtungen eine hohe Versorgungssicherheit, die auf verpflichtenden Qualitätsstandards und leitlinienorientiertem Wissen basiert. Werdende Mütter können sich auf diese Standards verlassen und sollten von Ärzt*innen und Expert*innen in der freien Wahl ihres Geburtsortes unterstützt werden. Denn diese trägt zu einer selbstbestimmten Geburt bei."
Der QUAG-Bericht zeigt, dass im vergangenen Jahr rund 55 Prozent der außerklinischen Geburten in einer hebammengeleiteten Einrichtung (HgE), meist einem Geburtshaus, stattfanden, 45 Prozent als Hausgeburten. Von den insgesamt 15.486 erfassten Geburten konnten 82,4 Prozent wie geplant am außerklinischen Ort beendet werden. Zu einer Überleitung in eine Klinik in Ruhe und in Begleitung der betreuenden Hebamme kam es in 16,7 Prozent der Fälle. Lediglich 0,9 Prozent der Frauen wurden in Eile in die klinische Versorgung übergeleitet. Gut zwei Drittel der Frauen, die übergeleitet wurden, konnten in der Klinik eine vaginale Geburt erleben. Die meisten Frauen haben ein positives Geburtserlebnis, selbst wenn es während der Geburt zur Verlegung kommt. Die Kinder haben in der ruhigen Atmosphäre günstige Voraussetzungen für einen guten Stillstart und das Bonding kann leichter gelingen.
Keine der Mütter ist im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder bis zu 42 Tage danach verstorben (Definition maternale Mortalität). Von 1.000 Kindern ist etwa ein Kind dokumentiert, das vor, während oder innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt gestorben ist. Dabei ist anzumerken, dass Eltern, deren Kind bereits vor der Geburt verstorben oder nicht lebensfähig ist, sich besonders häufig für eine Geburt in der vertrauten Umgebung ihres Zuhauses entscheiden.
Hintergrund:
Im Qualitätsbericht der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e. V. (QUAG) werden jährlich die Ergebnisse der bundesweiten Untersuchung über Geburten zu Hause und in von Hebammen geleiteten Einrichtungen veröffentlicht. Seit Herbst 2015 sind alle Hebammen, die Hausgeburten betreuen, verpflichtet, an der Perinatalerhebung von QUAG teilzunehmen. Auch die Erhebung von Geburtshäusern ist auf freiwilliger Basis heute fast vollständig.
Weitere Informationen:
Qualitätsbericht 2024 (QUAG e. V.)
Geburtshäuser – Deutscher Hebammenverband
DHV-Erklärung zur außerklinischen Geburtshilfe