Hebammenverband fordert breitere gesellschaftliche Akzeptanz

Bis 6. Oktober findet in Deutschland unter dem Motto „Eltern stärken für das Stillen“ die Weltstillwoche 2019 statt. Noch immer fehlt hierzulande eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Deutschland unterläuft schon seit Jahren die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Stillzeit: Weniger als ein Fünftel der Mütter stillen ihr Baby ganze sechs Monate ausschließlich. Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) betont die Bedeutung des Stillens für die Gesundheit des Kindes und die Mutter-Kind-Bindung und fordert ein Umdenken.

„Beim Stillen geht es einzig und allein darum, was das Beste für die Mutter und das Kind ist“, sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands e. V. „Die teilweise stattfindende Stigmatisierung von öffentlich stillenden Frauen, die Anfeindungen und Diskussionen haben nichts in unserer Gesellschaft zu suchen.“ Aleyd von Gartzen, Bundesbeauftragte für Stillen und Ernährung beim DHV, betont: „Stillen ist die normale Ernährung eines Babys. Es gibt keinen gleichwertigen Ersatz. Wir müssen als Gesellschaft Frauen und Eltern zum Stillen ermutigen und stärken.“

Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernder Organisationen, darunter auch die UNICEF und die WHO. Seit 1991 wird sie jährlich in über 120 Ländern begangen. Die Initiative setzt sich weltweit für den Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens ein. Sie basiert auf der Innocenti-Deklaration und der von der WHO und UNICEF herausgegebenen globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung. World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) hat Beraterstatus beim Kinderhilfsfonds der Vereinten Nationen (UNICEF) und beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC).

Kontakt und weitere Informationen:

Deutscher Hebammenverband e. V.
Pressestelle
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E-Mail: presse(at)hebammenverband.de

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Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 20.000 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.