„Der Deutsche Hebammenverband begrüßt die WHO/UNICEF-Initiative für babyfreundliche Geburts- und Kinderkliniken und gratuliert dem Evangelischen Amalie Sieveking-Krankenhaus zum Jubiläum“, sagt Susanne Steppat, Mitglied im Präsidium des Deutschen Hebammenverbandes. „Denn wie wichtig eine gute Bindung zwischen Mutter und Kind gerade am Anfang ist, belegen viele Studien. Hebammen tragen dazu bei, dies den Müttern zu vermitteln und sie beim Stillen zu unterstützen. Um diese wertvolle Arbeit zu leisten, müssen die Krankenhäuser allerdings auch mit ausreichend Personal ausgestattet sein. Nur wenn die Hebammen genügend Zeit haben, können sie die Frauen und Baby gut betreuen.“
Das Siegel „Babyfreundlich“ dürfen Geburts- und Kinderkliniken nur führen, wenn sie nachweisen, dass sie bestimmte internationale Standards erfüllen. Dies wird nach einem Erstgutachten alle drei Jahren wieder überprüft. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF haben die „Babyfriendly Hospital Initiative“ (BFHI) 1991 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Eltern-Kind-Bindung und das Stillen zu fördern. Weltweit gibt es über 21.000 Babyfreundliche Krankenhäuser in über 150 Ländern. In Entwicklungsländern leistet die Initiative einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Säuglingssterblichkeit.
„Egal, ob eine Klinik das Zertifikat „Babyfreundlich“ trägt oder nicht. Frauen haben überall das Recht auf eine gute Betreuung vor, während und nach der Geburt!“, sagt Susanne Steppat. „Wir fordern deshalb die Kliniken auf, für eine gute Personalausstattung zu sorgen.“ Und auch werdende Eltern können jetzt selbst aktiv werden, indem sie bei den Kliniken nachfragen. Dafür gibt es auf der Kampagnenseite des DHV jetzt einen Klinikfragebogen.
Weitere Informationen:
Initiative Babyfreundlich