Die Weltstillwoche 2018 findet vom 1. bis zum 7. Oktober statt, und ihr Motto lautet diesmal „Stillen – Basis für das Leben“. Denn Stillen spielt für die Zukunft von Neugeborenen eine ganz wesentliche Rolle.
Stillen kann im Extremfall (über)lebenswichtig sein, erklärten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef in einem Bericht, der im Juli veröffentlicht wurde. Weltweit sind nach UN-Angaben rund 78 Millionen Babys lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, da sie nach der Geburt nicht direkt gestillt werden. Betroffen seien drei von fünf Neugeborenen, die meisten von ihnen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen. Die Studie bezog sich ausschließlich auf solche Staaten.
Umso wichtiger ist es, Säuglingen durch das Stillen den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Schon wenn Neugeborene nicht innerhalb der ersten Stunde zum Saugen an die Brust gelegt werden, erhöht sich das Sterberisiko. Das haben frühere Studien ergeben. Babys, die zum ersten Mal zwischen zwei und 23 Stunden nach der Geburt gestillt werden, hätten ein 33 Prozent höheres Risiko eines frühen Todes, heißt es darin.
Natürlich ist Stillen nicht immer möglich, aus welchen Gründen auch immer. Für diese Fälle gibt es entsprechende Alternativen zur Muttermilch. Muttermilch ist und bleibt allerdings die beste Wahl, denn sie gewährleistet die beste Ernährung für das Kind.
„Selbstverständlich gibt es auch Frauen, die die bewusste Entscheidung getroffen haben, nicht zu stillen“, erklärte Aleyd von Gartzen, DHV-Beauftragte für Stillen und Ernährung. Hier könnten verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise die Vorstellung, dass das Stillen die Unabhängigkeit einschränke oder dass eine schnelle Rückkehr in den Beruf damit nicht möglich sei. Oft gehe einer solchen Entscheidung jedoch eine negative Erfahrung voraus. „Gerade auch deshalb ist Stillen auf die gesellschaftliche Unterstützung angewiesen. Schließlich ist Stillen etwas ganz Normales, Natürliches, und als solches sollte es akzeptiert und gefördert werden!“
Wird ein Säugling in den ersten sechs Monaten seines Lebens ausschließlich gestillt, profitiert er gleich in mehrfacher Hinsicht davon. Die Nährstoffe in der Muttermilch tragen zum Wachstum bei, sie beugen Unterernährung vor, fördern die Gehirnentwicklung und verringern das Risiko, zu einem späteren Zeitpunkt übergewichtig zu werden. Das berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zugleich wird dem Kind durch die Muttermilch eine Art erste Impfung verabreicht, indem sie es mit wichtigen Antikörpern versorgt und das Immunsystem stärkt.
Sowohl die WHO als auch Unicef fordern Regierungen, Hilfsorganisationen und andere Entscheidungsträger dazu auf, Werbung für Säuglingsnahrung oder anderen Ersatz für Muttermilch möglichst einzuschränken. Babys sollten unbedingt sofort nach der Geburt gestillt werden.
Hier können Sie sich die Postkarte zur Weltstillwoche 2018 herunterladen und ausdrucken.
Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernden Organisationen, darunter auch die UNICEF und die WHO. Sie wird seit 1991 jährlich in über 120 Ländern begangen. In Deutschland findet sie immer in der 40. Kalenderwoche statt.
WABA steht für World Alliance for Breastfeeding Action und heißt übersetzt Weltallianz für aktive Stillförderung. Die Initiative setzt sich weltweit für den Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens ein. Sie basiert auf der Innocenti- Deklaration und der von der WHO und UNICEF herausgegebenen globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung. WABA hat Beraterstatus beim Kinderhilfsfonds der Vereinten Nationen (UNICEF) und beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC).